Heime sind Häuser, die Heimat versprechen

Heime sind Häuser, die Heimat versprechen. Die, wenn sie ihren Namen verdienen, auf den Menschen zugehen, wenn das Leben um ihn herum zur Fremde wird, wenn er einen ihm einst vertrauten Lebensraum verlassen muss oder wenn er keinen mehr besitzt oder noch nie einen besessen hat.

Heime wollen, wenn sie ihren Namen zu Recht tragen, dem Menschen die Träume erhalten. Heim, das ist der Traum von einem Haus, in dem Glauben, Hoffen und Lieben nicht ins Leere gehen.

Auch im Alter hört das Träumen nicht auf. Besonders der Traum vom Haus als bergende, schützende, liebevoll sorgende Gemeinschaft ist lebendig.

Vor allem geht es beim Traum vom Haus dem alten Menschen um den Sinn - den Sinn des Lebens, des Alters, der Krankheit, des Sterbens und des Todes. Der alte Mensch hört sehr genau auf jede Botschaft, die man ihm vom Sinn des Alters sagt oder zu verstehen gibt.

Deswegen ist die Art und Weise, wie die Botschaft vorgetragen, weitergegeben, der ganze Rahmen, in dem sie ausgesprochen wird, bedeutungsvoll. Auch im Altenheim ist der Rahmen wichtig. Auch dort muss er unterstützen, muss er helfen, das, worauf es ankommt, in einer Art und Weise auszusagen, dass es zum Sinn der Botschaft passt. Deswegen kommt es darauf an, dass auch das Altenheim ein Haus ist. Denn ein Haus ist immer mehr als ein Bauwerk, das nur Zwecken dient. Es ist eine Lebenswelt, die Menschen zusammenführt und zusammenhält, zwischen denen sich mehr ereignet als das, was praktisch ist.