Schwestern aus Indien gründen neuen Konvent in Speicher -
Einführungsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus

3.2.2019 
In einem feierlichen Einführungsgottesdienst am Sonntag, dem 3. Februar, wurden der Gemeinde 5 indische Schwestern von der Congregation Mother of Carmel (CMC)  vorgestellt. Pastor Stephan Gerber betonte in seiner Ansprache in der Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus, dass die Gemeinde an diesem Tag nicht nur das Fest der Darstellung des Herrn feiert, sondern er am Gebetstag für Geistliche Berufungen die Konventoberin Sr Lilly, Sr. Nisha, Sr. Daisy, Sr. Jisha und Sr. Lissy herzlich in der Gemeinde willkommen heißen darf. Zum feierlichen Gottesdienst begrüßte er als Mitzelebranten Monsignore Prof. Andreas Heinz und Diakon Klaus Otten. Als praktisches Willkommensgeschenk überreichte der Pastor den Schwestern je ein „Gotteslob“.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier hatte die Pfarrgemeinde zu einem Empfang für die Schwestern im Pfarrheim eingeladen. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hans-Georg Steinmetz begrüßte die zahlreichen Festgäste und erinnerte daran, dass in der Gemeinde erst im vergangenen Jahr die Schwestern vom Vinzenzhaus ihre Niederlassung altersbedingt aufgeben mussten. Umso erfreulicher sei es, dass nun ein neuer Konvent in der Kapellenstraße 20 gegründet worden sei.

v.l.: Sr. Daisy, Sr. Lissy, Sr. Lilly, Sr. Jisha, Johanna Schalz (Vorsitzende des Pfarreienrates), Hans-Georg Steinmetz (PGR-Vorsitzender), Rudolf Becker (stv. Vorsitzender des Kirchengemeindeverbandes und des Verwaltungsrates Speicher)

Danach begrüßte die Vorsitzende des Pfarreienrates Johanna Schalz. Sie sagte, dass die Gründung eines neuen Konvents in heutiger Zeit eine große Seltenheit ist und die Gemeinde nach dem betrüblichen Weggang der Vinzentinerinnen dankbar sei, dass die indische Generaloberin Sr. Sibi (CMC) fünf ihrer Mitschwestern nach Speicher entsendet hat. Für das Altenheim Marienhof seien sie als anerkannte Pflegefachkräfte ein wahrer Glücksfall. Der Mangel an Fachkräftepersonal in pflegerischen Berufen sei bekannt. Die Unterstützung der Schwestern komme den Bewohnern und Mitarbeitern des Marienhofs zugute und trage dazu bei, den guten Geist des Hauses weiter zu tragen und zu stärken. Auch für die Pfarrgemeinden seien die Schwestern als Vorbild und Glaubenszeugen eine Bereicherung.

Als Vertreter der Franziskanerinnen vom hl. Josef Seniorenhilfe GmbH, dem Träger des Altenheims Marienhof, informierte Anno Frings über die seit einigen Jahren auch im Trierer Umfeld zu beobachtenden Übernahmen von Pflegeeinrichtungen durch große internationale Pflegekonzerne. Er betonte, dass sich die Franziskanerinnen vom hl. Josef mit ihren Einrichtungen, wie auch andere freigemeinnützige Träger, in der Verantwortung sehen, in der Pflegelandschaft als Vorbild und Maßstab für gute Betreuungs- und Pflegequalität zu wirken, an dem sich andere zum Wohle pflegebedürftiger Menschen orientieren können.

Bei freigemeinnützigen Trägern habe zwangläufig auch das Wirtschaften eine hohe Priorität, aber im Vordergrund stehe nicht die Gewinnmaximierung, sondern das Bewohnerwohl und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Die Mitarbeiterzufriedenheit sei im vergangenen Jahr im Marienhof wegen Personalausfällen aufgrund von Schwangerschaften und Langzeiterkrankungen und einem völlig leergefegten Personalmarkt verständlicherweise auf einem bescheidenen Niveau gewesen. Wie andere Pflegeeinrichtungen habe der Träger vergeblich viel Geld in Werbemaßnahmen gesteckt. Man habe mit extrem teuren Leiharbeitsfirmen zusammenarbeiten müssen, um den Stellenschlüssel einhalten zu können und habe dabei festgestellt, dass die Arbeitsqualität des überlassenen Personals unbefriedigend ist. Auf diesem Erfahrungshintergrund sei es für Bewohner, Mitarbeiter, Träger und die Menschen im weiten Umfeld äußerst erfreulich, dass am 4. Februar fünf indische Ordensschwestern im Altenheim Marienhof ihren Dienst als Pflegefachkräfte beginnen.

Verbandsbürgermeister Manfred Rodens berichtete über seine Erfahrungen anlässlich der Begrüßung der Schwestern bei der Ankunft am Speicherer Bahnhof vom vergangenen Dienstag. Er habe eine besondere Atmosphäre erspürt, als die Schwestern fröhlich lächelnd aus dem Zug ausstiegen. Es sei ein historisches Ereignis, das als wunderbare Fügung Gottes vielleicht nur alle 100 Jahre vorkomme. Manfred Rodens bedankte sich bei allen, die sich dafür eingesetzt haben, dass die Stadt Speicher als neue Niederlassung des Ordens ausgewählt worden ist. Die Bewohnerinnen und Bewohner und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Altenheim Marienhof hätten die Herzlichkeit und die Freundlichkeit der Schwestern in den letzten Tagen bereits erleben dürfen. Er wünschte den Schwestern, dass sie sich in Speicher wohl fühlen und er freue sich auf viele schöne Begegnungen im Marienhof und in der Gemeinde.

Danach entrichtete Stadtbürgermeister Erhard Hirschberg den Schwestern herzliche Willkommensgrüße. Er vertraue darauf, dass sich die indischen Ordensschwestern der wichtigen Aufgabe annehmen, für ein menschenwürdiges Leben im Alter zu sorgen. Dafür sei die Stadt und die Verbandsgemeinde sowie die Pfarreiengemeinschaft Speicher zu tiefstem Dank für die segensreichen Dienste verpflichtet und verbunden. Als Präsent überreichte er ein Fensterwappen der Stadt Speicher.

Als Bistumsbeauftragte für Ordensberufe überbrachte Sr. Gerhild die Grüße vom für die Orden zuständigen Bischofsvikar Dr. Georg Holkenbrink. Sie lud die Schwestern zur Mitwirkung in der Arbeitsgemeinschaft Westeifel für Ordensleute ein.

Abschließend bedankte sich die neue Konventoberin Sr. Lilly im Auftrag ihrer Mitschwestern für den überwältigenden Empfang in der Stadt Speicher sowie für die Ansprachen und Präsente und versprach mit Gebet und Arbeit ihren Beitrag zu leisten, um die Erwartungen an die Schwestern erfüllen zu können.

Blick in den Pfarrsaal

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